"Schlank-Lebensmittel" mit Fett-weg-Faktor?

Immer wieder lockt die einschlägige Diät-Presse Listen von Lebensmitteln, die schlank, fit oder schön machen sollen. Gibt es so etwas überhaupt? 

 

Im Zeitschriftenregal muss man nicht lange suchen. Das Magazin "Von Frau zu Frau" verspricht die "33 besten Schlank-Lebensmittel" zu kennen. Natürlich "ganz ohne Diät". Die Lady auf dem Cover lächelt wissend, sie scheint diese "Schlank-Lebensmittel" schon zu kennen. Das will ich auch. Also überlege ich nicht lang, greife zu und blättere gleich zu Seite 28:

 

Falls Sie ein paar Pfund loswerden sollten, kommen Sie an einem neuen Zauberwort nicht vorbei: Geringe Energiedichte. … Moment, geringe Energiedichte soll das neue Zauberwort sein? Also, zum einen sind es schonmal zwei Wörter und zum anderen ist die Sache mit der Energiedichte doch nun wirklich ein alter Hut. Und müsste es nicht heißen "paar Pfund loswerden wollen" statt "falls Sie ein paar Pfund loswerden sollten"? Wieso auch immer "Pfund"… Kein Mensch spricht mehr von Pfund. Ich überspringe den Rest des Textes.

 

Gleich zu der Liste der "Schlank-Lebensmittel". Also, was haben wir hier: Ananas, Apfel, Banane, Birne, Eisbergsalat, Brokkoli.… Leute, ist das Euer Ernst? Bei den 33 "Schlank-Lebensmittel" handelt es sich bei der Hälfte um rohes Gemüse und Obst. Gleich dahinter "Magermilcherzeugnisse" und "Mageres Fleisch". Fisch, Pilze und Gewürzgurken. Äh ja, schön und wo bleiben die News?

 

Fazit: Listen von Lebensmitteln, die schlank, fit oder schön machen sollen, finden sich an jeder Ecke. Sie verkaufen sich ja auch gut. Selbst der aufgeklärte, kritische Konsument wird neugierig: Gibt es vielleicht neue Forschungsergebnisse? Wird die ganze Sache mit der Ernährung jetzt ganz einfach? Einmal "schlank" für alle? "Von Frau zu Frau": Solange die Botschaft unter dem Strich "esst mehr Obst und Gemüse" ist – okay. Aber dafür muss man kein Kunstwort wie "Schlank-Lebensmittel" konstruieren, oder?

 

 

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