So ziemlich genau einen Monat ist es jetzt her, dass ZDF WISO Plus über den "Schoko-Pudding-Trick"* berichtete. Ein sehr ernüchternder Beitrag, der wenigstens ein paar Tage lang Verbraucher dafür sensibilisierte, was sie von der Industrie aufgetischt bekommen. Worum ging es?
Foto: flickr commons - brain salad surgery
Die Frage war, wie es sein könne, dass ein Schokoladen-Pudding mit Sahnehäubchen beim Discounter nur 19 Cent kosten kann.
Die Antwort: indem man einfach auf Schokolade und Sahne verzichtet und dafür etwas im Labor zusammenbraut, das so aussieht und sogar ein wenig so schmeckt. Das geht ganz einfach: Bisschen Wasser mit Milchpulver mischen, Zucker und Fett einrühren, Gelatine (in der Regel aus Schweineknochen hergestellt), Aroma- und Zusatzstoffe dazu. Als Krönung eine knappe Messerspitze Kakao (1%), wieso auch mehr – mehr schreibt der Gesetzgeber doch gar nicht vor. Aber an Zucker, da sollte man nicht dran sparen, 10 Stück Würfelzucker sollten es pro Becher schon sein. Mindestens. Soweit so ekelig.
Aber mal ernsthaft: Darf man sich wundern, dass Schweinkram in einem 19-Cent-Pudding steckt? Dafür aber kaum Fleisch in einer 69-Cent-Mortadella ist? Eigentlich muss doch der gesunde Menschenverstand bei solchen Produkten doch Alarm schlagen.
Da müssen sich doch Fragen über Fragen auftun: Was führt man da seinem Körper zu? Wo kommen die Rohstoffe dafür her und auf wessen Kosten kommen diese Billig-Preise zustande? Wie werden die Tiere gehalten? Welche Arbeitsbedingungen und Gehälter machen solche Preise möglich?
Und trotzdem: Fertigpuddings, Analog-Mortadellas und Milchschnitten landen in Einkaufswagen, als wenn nie etwas gewesen wäre. Warum?
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